(* 25.10.1895 in Hamburg, als Sohn des Kaufmanns Otto Schmidt, bei der Firma Julius Hager.) Er besuchte das angesehenste Gymnasium Hamburgs, das Johanneum, von 1905 bis 1914. Von der Ausbildung her war er Chirurg. Neben seiner Tätigkeit am Faberkrankenhaus hatte er auch eine eigene Praxis.
Er war verheiratet mit Käte N.N. (* 29.7.1899). Das Paar hatte keine Kinder.
Als Weischer Tsingtau im Jahre 1935 verließ, holte Schmidt 1936 den früheren Studienkollegen August Blombach. – Im Oktober 1943 verbrachten Herr und Frau Schmidt und Schwester Gertrud (genannt Gerda) Janisch Urlaub im Böhme-Haus an den Prinz Heinrich Bergen. In der Nacht vom 28. auf den 27. Oktober wurden sie von einer chinesischen Partisanengruppe überfallen und verschleppt. Frau Schmidt war dabei verwundet worden, deswegen ließ man sie im Böhme-Haus liegen. Der chinesische Hauswart des Böhme-Hauses eilte noch in der Nacht zu Fuß nach Tsingtau und meldete den Vorfall dem deutschen Konsulat. (Nach einer anderen Version soll der Hauswart im Faberkrankenhaus angerufen haben, wo Dr. Eitel gerade mit einer Blinddarmoperation beschäftigt war.) Herr Walter Ohlwein und Dr.med. Fritz Eitel fuhren daraufhin mit dem Auto zum Böhme-Haus und holten Frau Schmidt ab. Die rechtzeitige ärztliche Versorgung durch Dr. Eitel rettete Frau Schmidt (sie war Bluterin) das Leben. Herr Schmidt und Schwester Gertrud mussten viele Wintermonate lang – von Ort zu Ort ziehend – diese Gefangenschaft ertragen! Nach Zahlung einer Lösegeldsumme kamen die beiden am 14.2.1944 frei.
Nach Kriegsende August 1945 verlor Schmidt seinen Posten als medizinischer Chef des Faberkrankenhauses, wurde aber weiterhin dort beschäftigt, hatte auch daneben seine Privatpraxis. Für eine Repatriierung nach Deutschland war er nicht vorgesehen, und als im Juni 1949 die Kommunisten in die Stadt einmarschierten, verließen Herr und Frau Schmidt bald China und gingen nach San Francisco in Kalifornien. Er musste – inzwischen 51 Jahre alt – noch einmal ein paar Semester Medizin studieren und konnte, nach bestandenen Examina, eine eigene Praxis dort gründen. Herr Schmidt ist 1969/70 in San Fransisco gestorben, ist aber in Hamburg auf dem Ohlsdorfer Friedhof begraben.