Archiv des Autors: mathias

Der Schraptiger und sein Sammler Eduard Wagner

Ein Versuch der Provenienzforschung

Von
Anika Olbrisch, Carla Schmidt, Teresa Hirsch, Rahel Schaefer

(Universität Leipzig; Fakultät für Geschichte, Kunst und Regionalwissenschaften; Historisches Seminar)

Einleitung

Bis heute ist die Herkunft zahlreicher Objekte der Sammlungen ethnologischer
Museen ungeklärt, zumal sie häufig in kolonialen Kontexten erworben wurden. So
verhält es sich auch mit vielen Objekten im GRASSI Museum für Völkerkunde zu
Leipzig.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Universität Leipzig in
Zusammenarbeit mit dem GRASSI Museum für Völkerkunde hat das Museum es
uns, vier Studentinnen der Universität Leipzig, ermöglicht, die Herkunft eines ihrer
Objekte zu erforschen. Bei diesem Objekt handelt es sich um ein chinesisches
Musikinstrument, das vor allem bei religiösen Ritualen verwendet wurde. Nach
Leipzig kam dieses Instrument mit mehr als 200 weiteren Objekten Anfang des 20.
Jahrhunderts durch den Sammler Eduard Wagner.
Ausgehend von dem von uns erforschten Objekt aus der Sammlung des Museums,
einem sogenannten Schraptiger, werden wir in der vorliegenden Arbeit zuerst auf
seinen ursprünglichen Verwendungskontext eingehen und den historischen Raum
beleuchten, aus dem der Schraptiger stammt. Nachdem die Übergabe des
Schraptigers an das Museum für Völkerkunde zu Leipzig betrachtet wird, schließt die
Arbeit mit unseren Recherchen über den Sammler Eduard Wagner ab.

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Schubart, J. Heinrich F. (1878-1955) – Dr.-Ing., Architekt und Ministerialdirigent

1928 – Dr.-Ing. J. Heinrich F. Schubart

Johann Heinrich Friedrich Schubart wurde am 19. September 1878 als Sohn des Fabrikanten J. Friedrich C. Schubart in Hannover geboren. Seine Mutter war Wilhelmine Dorothea, geb. Wallheinecke. An der Technischen Hochschule Hannover studierte er ab 1898 Architektur, im November 1902 legte er dort die 1. Staatshauptprüfung ab und trat am 3.12.1902 beim Regierungspräsidenten in Hannover den Dienst an. Nach der 2. Staatshauptprüfung im Hochbaufach in Berlin wurde Heinrich Schubart am 17.11.1906  zum Regierungs-Baumeister ernannt.                      

Schon während seiner ersten Anstellung in Duisburg (Bauleitung für das Landfermann-Gymnasium) bewarb er sich für einen Tsingtau-Aufenthalt beim Reichsmarineamt und wurde vom Staatsdienst beurlaubt. Am 12.03.1907 reiste er über Genua mit dem Dampfer „Prinz Eitel Friedrich“ nach Tsingtau aus. Angestellt bei der Gouvernementsverwaltung war sein Vorgesetzter in der Hochbauabteilung (III) Karl Strasser. Zur  Bauabteilung III c gehörig, befand sich sein Amtszimmer im rechten Flügel im II. Obergeschoss, Zimmer 15. Gustav Blaich, sein Vorgänger im Amt, arbeitete bis in das Jahr 1908 in der Abteilung III b. Zunächst wohnte Heinrich Schubart bei G. Blaich im Wohnhaus von Bischof Anzer im Erdgeschoß in der Irenestraße an der Ecke zur Bismarckstraße (6 Hunan Road/Jiangsu Road). Vom Fenster aus sah er den Alten Tempel und die Evangelische Kapelle. Vom Februar 1908 an wohnte er in der Prinz-Heinrich-Straße (33 Guangxi Road) im Haus von Apotheker Larz. Sehr bald fand sich wohl ein Freundeskreis, und H. Schubart bekam wie alle Neuankömmlinge einen neuen Namen: Schu-ba-dse. Das heißt in etwa: „Gelassen breitet er die Tugend aus.“

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