Blombach, Dr. med. August (1900-1973), Arzt

Dr. med. August Blombach, Studienkollege von Dr. Schmidt und von diesem nach Tsingtau geholt, kam 1936. Er wurde am 30.4.1900 in Barmen-Wuppertal geboren, studierte Medizin an der Hamburger Universität, promovierte dort am 8.2.1930. Er war verheiratet mit Elisabeth geb. Nehlsen (* 7.11.1906). Das Paar hatte 2 Kinder: Anke (* Hamburg 18.11.1933) und Henning (* Tsingtau 15.4.1938). Die Ehe wurde um 1939/40 geschieden, Frau Blombach kehrte nach Deutschland zurück.

Während des 2. Weltkrieges hatte die deutsche Wehrmacht einen großen Bedarf an Militärärzten, so dass man sich genötigt sah, selbst auf deutsche Ärzte im Ausland zurück zu greifen. 1941 erhielt das deutsche Konsulat in Tsingtau den „Befehl“, einen der zwei deutschen Ärzte nach Deutschland zu schicken. Eine Landverbindung bestand nicht mehr nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Russland am 20.6.1941. Ein Kontakt zur Heimat war nur noch durch U-Boote und Blockadebrecher möglich. Es war Dr. Blombach, der die Order erhielt, auf einem Blockadebrecher sich nach Deutschland zu begeben. Am 29.10.1941 verließ das Blockadeschiff Tsingtau und tatsächlich ist dieses bis zur Atlantikküste Frankreichs durchgekommen, das damals von den Deutschen besetzt war. – Die beiden Blombach Kinder mussten in Tsingtau zurückbleiben. Sie wurden von Frau Margarete Schöndube als Gouvernante betreut. Die drei kamen im August 1946 auf dem Repatriierungs-schiff „Marine Robin“ nach Deutschland, wo Dr. Blombach seine Kinder erwartete. Er hatte den Krieg heil überstanden und führte eine Praxis in Gevelsberg, Schützenstraße 16 (später 10). Er heiratete in zweiter Ehe Edith N.N. Am 29.4.1973 ist Dr. Blombach gestorben.