Müller, Hermann (1884 – 1923), Missionar

Hermann Gottlieb Müller, * Lottyn, Kr. Konitz, Westpreußen am 23.9.1884.

Sein Vater, Wilhelm Müller, war Dachdecker in Konitz.

Nach Absolvierung der Volksschule war er zunächst Bürogehilfe bei einem Notar, dann in der Stadtverwaltung. In das Berliner Missionshaus trat er im Okt. 1904 ein, dort bis 1910. Hinaus-sendung, über Hamburg, am 5.10.1910. In Tsingtau eingetroffen 23.11.1910. Dort ordiniert am 28.9.1913 durch Missionar A. Kunze. Zunächst stationiert in der Stadt Kiautschou von Dez. 1910-12.1.1912, ab 15.1.1912 bis Sommer 1914 in Tsimo. Dann wieder in Kiautschou, wo er im Sept. 1914 die Besetzung durch japanische Truppen erlebt. Da Missionar Scholz in Tsimo durch die japanischen Besatzer, ebenfalls im Sept. 1914, so bedrängt wird, verläßt er Tsimo und geht mit seiner Familie nach Shanghai, wo er bis 1919 bleibt. Weil die Missions-station in Tsimo dadurch verwaist ist, geht Müller 1915 nach Tsimo, wo er bis zu seinem Tode bleibt. In Tsimo lebte er von 1915 bis Mai 1922 in völliger Isolierung und leidet deshalb zeitweilig unter Depressionen. Im Mai 1922 traf das Missionsehepaar Matzat aus Deutsch-land in Tsimo ein. Am 4.9.1923 schickt Matzat an Voskamp in Tsingtau ein Telegramm: „Müller schwerkrank“. Am 5.9. kommt Voskamp nach Tsimo und nimmt am nächsten Tag Müller mit nach Tsingtau. Dieser stirbt im Faberkrankenhaus am 7.9.1923 und wurde am 8.9. auf dem Europäerfriedhof begraben.