Solf, Hermann (1860 – 1926), Leiter der Kajenverwaltung

Solf, Hermann, geboren 1860 in Köln-Dellbrück, schlug die Zahlmeisterlaufbahn des Reichsmarineamtes ein. War u.a. ein Jahr in Daressalam in Deutsch Ostafrika, war aber dem Klima dort nicht gewachsen. Gleich nach der Besitzergreifung des Kiautschougebietes kam er nach Tsingtau als Leiter der Gouvernementskasse.  1902 wechselt er von der Kasse zur Abteilung „Rechnungswesen und Garnisonsverwaltung“ als Geheimer expedierender Sekretär und Kalkulator. Heiratet in Tsingtau Anna Margarethe Elisabeth Marcks, 32 Jahre alt, die evangel. kirchliche Trauung fand am 14.5.1902 statt, Solf selbst war kathol. Aus dieser Ehe 2 Töchter. 1903 kehrte er nach Deutschland zurück. Als in Tsingtau im Nov. 1908 durch das Gouvernement die Kajenverwaltung eingerichtet wurde, rief man Solf  zurück und betreute ihn mit deren Leitung, die er bis Nov. 1914 als Rechnungsrat innehatte. Nach der Besetzung durch die Japaner blieb er als Privatmann noch bis Herbst 1915 in Tsingtau, ging dann zu seiner Familie und verbrachte mit ihnen die Kriegsjahre in Hankou und Shanghai. Im März 1919 mußte er, wie fast alle Shanghaideutschen,  mit Familie auf dem Dampfer Nora nach Deutschland zurückkehren. Er lebte im Ruhestand in Köln-Dellbrück, wo er am 21. März 1926 nach kurzer Krankheit an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben ist.  (Quelle: Ostasiat. Rundschau 1926, S. 75-76;  Evangel. KB Tsingtau)