* 13.6.1858 in Plauen i.V. Abitur dort 1879. Studium von Mathematik und Physik in Dresden, Heidelberg und Halle. 1885 das 1.Staatsexamen für das höhere Lehramt. Von 1885-87 Studienreferendar in Trier und Düsseldorf. 1887-89 Hauslehrer in Buenos Aires. 1889-98 Lehrer an der deutschen Schule in Valparaiso/Chile. Ostern 1899 bis August 1902 Oberlehrer am Fürstlichen Gymnasium in Sondershausen. Ankunft in Tsingtau 9. Okt. 1902, bis Frühjahr 1920 dort Leiter der Kaiserlichen Gouvernementsschule. Im März 1907 wurde ihm der Charakter als Professor mit dem Range der Räte 4. Klasse verliehen. 1910 erhielt er folgende Ernennungsurkunde: „Im Namen des Kaisers. Der bisherige Oberlehrer Professor Paul Tuczeck wird hiermit zum Direktor der Lehranstalten für europäische Schüler in Tsingtau ernannt und bestellt. Berlin, den 19.9.1910. gez. i.V. v.Tirpitz“.
Bei der Belagerung Tsingtaus im Herbst 1914 war Tuczeck wegen seines Alters nicht im Wehrdienst eingesetzt worden, er hatte sich dem Zivilkommissar Günther zur Verfügung gestellt. Dadurch konnte er nach der Besetzung durch die Japaner in Tsingtau bleiben und ab Januar 1915 den dort verbliebenen Kindern wieder Unterricht erteilen, mit Unterstützung durch Hilfskräfte wie etwa die Missionare R.Wilhelm und J.Voskamp. Im Frühjahr 1920 Rückkehr nach Deutschland, lebte in Braunschweig, wo er am 8.11.1932 gestorben ist. Frau Tuczeck lebte bis 1951 in Braunschweig, zog dann nach Karlsruhe, wo sie 1953 gestorben ist. Das Ehepaar hatte 2 Töchter: Elena Mercedes * Valparaiso 13.1.1893, und Margarethe * Valparaiso 8.5.1894. Letztere heiratete einen Herrn Ruoff, sie lebte um 1978 herum in Karlsruhe. Sie stiftete dem Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg i.B. die 6 von Tuczeck mit der Hand geschriebenen Jahresberichte der Deutschen Schule in Tsingtau von Jan. 1915 bis Febr. 1920. Es handelt sich bei den 4 letzten Jahresberichten von 1916 bis 1920 um ein Unikat.