Archiv des Autors: Wilhelm Matzat

Greve, Klaus (1888 – 1947) und Katharina (1890 – 1978), Lehrerehepaar

Er ist geboren 16.3.1888 in Holzbunge, Kr. Eckernförde (Schleswig-Holstein) als Sohn eines Landwirts. Evangel. Nach Absolvierung der Volksschule in Holzbunge Besuch des Lehrerseminars in Oldesloe und Eckernförde, Absolvierung des ersten Lehrerexamens 1908. 1908-10 Lehrer an einer Gutsschule in Steinhorst, Kr. Herzogtum Lauenburg, sie war einklassig, an der 8 Jahrgänge nebeneinander unterrichtet wurden. 1910-1911 Militärdienst in Altona. Dann Lehrer an einer vierklassigen Dorfschule in Rieseby (Angeln). Meldet sich zum Auslandsdienst und wird vom Auswärtigen Amt für den Schuldienst in China angenommen. Im Wintersemester 1912/13 Beginn des Studiums der chinesischen Sprache am SOS in Berlin, dann Ausfahrt nach Tientsin und Lehrer an der Deutsch-Chinesischen Mittelschule für Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften, aber nebenamtlich auch Unterricht an der deutschen Schule, zeitweise dort 9 Wochenstunden Mathematik und Naturwissenschaften. Bei Ausbruch des Krieges stellt er sich zum Militärdienst in Tsingtau.

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Poetter, Karl (? – 1919), Bauunternehmer

Karl Poetter had been called to Qingdao in 1900 by Hermann Bernick and had become co-proprietor of the underground building firm (Tiefbaufirma) “H. Bernick & Poetter”. His wife Elisabeth came to Qingdao in 1901 or 1902. After the firm had been divided in 1909, Poetter was the sole proprietor of his firm. During the period 1900 to 1914 he acquired quite a few parcels and had houses built on them. The couple Karl and Elisabeth Poetter had no children and lived in the Hamburger Road. When war started, the couple stayed in Qingdao and Karl participated in the defence efforts as member in the “Landsturm” (veteran reserve). Therefore he was not imprisoned by the Japanese after Nov. 7 th 1914. As late as January 31 st 1916 he was arrested and brought to Japan as POW, where he died in the camp Ninoshima on July 3 rd 1919.

Bernick, Gustav (1883 – 1933), Kaufmann

Younger brother of Hermann Bernick

Gustav Bernick, born in Dahlenwarsleben 1883, who already had stayed in Qingdao from 1902 to 1904/05 and had returned in 1907, also left Qingdao in 1909 and apparently went to Tianjin and then Manchuria, where he worked for the H.P. Newman company. When war started, Gustav went to Qingdao and participated in the defence during the siege. Therefore he was prisoner of war in Japan from November 1914 until 1920. After that he remained in Japan and worked in the firm Dobrovolsky in Kobe, but later returned to Harbin, where he was coproprietor of the Bernick & Münster company. He died through typhoid fever in Harbin on June 11 th 1933, only 50 years old. He left a widow and a young son.

Bernick, Hermann (1876 – 1939), Tiefbauunternehmer

Hermann Bernick was born 21.09.1876 in Dahlenwarsleben near Magdeburg and died 11.10.1939.

From his training he was a gardener. After having finished his training, he decided to emigrate to Australia, in order to try to make his luck there. By chance he saw an advertisement of the German navy, announcing, that on the troup transporter, bringing soldierts to Qingdao, there were still places free for persons, interested to get a free ride to East Asia. Bernick, who did not have much money, decided to make use of that chance. He was accepted and by this way he arrived in Qingdao in summer 1898. He got a job as assistant to the building architect (Regierungsbaumeister) Magens, who was the representative here of a German industrial syndicate. By order of the Qingdao government Magens built diverse elements of the necessary infrastructure: streets, canalisation, the Iltis barracks, he also started the long dam around the future Great Harbour. But later he gave that work to the firm F.H.Schmidt. Magens employed hundreds of Chinese workers and Bernick had the task to supervise their work and to pay their salaries, the latter was a complicated procedure because of the many coins (cash) the single worker received at the end of each day! Weiterlesen

Hass, Malte (1871 – 1916), Oberförster

* 1871 in Ruda/Westpreußen (ev.). Kam Ende 1901 oder Anfang 1902 als Forstassessor nach Tsingtau und wurde am 1.5.1902 Nachfolger des Forstassessors Thomas als Oberförster und Leiter des Forstamtes, bis 1914 ! Heiratet in Ts am 4.12.1902 Emilie Kulle, 25 J. Ein Sohn, Hans-Joachim, * 8.4.1912. Hass hat offensichtlich Ts mit der Familie im Aug. 1914 verlassen. Er starb 1916.

Brüninghaus, Franz Willi (1870 – 1951), Kapitän zur See

im Reichsmarineamt Chef der Zentralverwaltung für das Pachtgebiet Kiautschou von 1908-12. Konteradmiral a.D.. dann Mitglied des Reichstages

* 22.1.1870 in Berlin, + 11.10.1951 in Förderstedt bei Magdeburg

Er trat 1888 in die Reichsmarine ein , besuchte 1898/99 die Marine-Akademie und befehligte 1904/05 verschiedene Schiffe. Wurde in das Reichsmarineamt berufen, wo er zunächst Dezernent für Organisations-, Personal- und Etatfragen war. Von 1908-12 war er im RMA der Chef der Zentralverwaltung für das Pachtgebiet Kiautschou. Verließ Berlin am 21.4.1908, zusammen mit Otto Franke und Emil Krebs, und fuhr mit Ihnen per Zug über Sibirien nach China, unterwegs stieg noch Paul Rohrbach in denselben Zug. Von Dairen fuhren Brüninghaus und Franke per Schiff nach Tsingtau, Rohrbach traf einen Tag später ein. Weiterlesen

Boeselager, Adele von (1905 – 1973), Schriftstellerin

Adele (Ada) Franziska Henriette Maria von Boeselager, Kunstmalerin und Schriftstellerin.

* Peppenhoven 17.6.1905, + Sorrent 1973. Tochter des Friedrich Freiherr v.B. und der Johanna von Heusinger. – Heirat I 1934 Berlin-Steglitz mit Werner Schingnitz, Dr. phil., Dozent für Philosophie Uni Leipzig. Geschieden 30.7.1936. – Heirat II Manila 25.2.1939 mit Eduard Obenaus, Buchhändler, geschieden Braunschweig 15.2.1943 (Genealog. Handbuch des Adels, Freiherrl. Häuser, A XIII 1982, S.33.34) Nach der Scheidung nahm sie wieder ihren Mädchennamen an. Sie war am Ende des 2. Weltkrieges in Tsingtau und kam 1946 auf der „Marine Robin“ nach Deutschland zurück.

Keiper, Georg, Prof. (1877-1951), Hochschuldirektor

Dipl.Bergingenieur Georg Keiper (1877-1951), Oberbergrat und Professor

Geboren in Ingolstadt 20.12.1877, als Sohn des Georg Keiper (ev.), Buchhalter in Reichertshofen, und der Anna Keiper, geb. Miller (kath.). Sehr wahrscheinlich hat Georg das Gymnasium in Ingolstadt besucht und dort das Abitur gemacht. Er studierte in Berlin an der Bergakademie die Bergbauwissenschaften und schloß Anfang 1905 das Studium ab mit dem Diplom als Bergingenieur. Im Juni 1905 ist er in München und hat am 28.6. eine Unterredung mit Baurat Dr. Oskar von Miller, der dabei ist, ein „Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik“ aufzubauen. Es erhält später den Namen: „Deutsches Museum“. Keiper bewirbt sich um eine Anstellung, die er dann auch erhält, als „wissenschaftlicher Hilfsarbeiter“ für die Abteilung Geologie und Bergbaukunde, mit monatlicher Kündigungsfrist. Der Begriff „Hilfsarbeiter“ hat heute eine ganz andere Bedeutung, damals versteht man darunter einen „Mitarbeiter“ oder „Angestellten“. Das Monatsgehalt beträgt 150.- Mark, die Beiträge zur Invaliditäts- und Krankenversicherung werden vom Arbeitgeber bezahlt. Keiper tritt die Stelle am 1.8.1905 an, kündigt aber bereits zum 30. 11.1905, da er einen Ruf an die chinesische Reichsuniversität in Peking erhalten hat, als Dozent für Geologie, vielleicht auch ganz allgemein für Bergbauwissenschaft. Anfang 1906 trifft er in Peking ein, an der Universität darf er sich mit dem Titel ‚Professor’ schmücken.

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