Archiv der Kategorie: Biographien

Meier, Elisabeth von (1900 – 1995), Lehrerin

* 14.4.1900 in Werben, Kr. Cottbus, als Tochter des Offiziers Ivan von Meier und der Ulrike von Schönfeld. Evangel. Besuchte das Staatl. Oberlyzeum in Droyßig, dort Reifeprüfung am 2.7.1919. Ab Sept. 1919 besucht sie ein Jahr lang die Seminarklasse des Ober-lyzeums in Droyßig, erhält am 30.6.1920 das Zeugnis der Lehr-befähigung für Lyceen, Höhere Mädchen- und Mittelschulen, einschließlich derjenigen für Volksschulen. Juni 1920 – 1925 Privat – und Hauslehrerin bei verschiedenen Familien: zuerst bei der Familie von Seydlitz auf dem Gut in der Nähe von Crossen a.d.Oder, 1924 auf Gut Casimir in Oberschlesien bei Familie von Prittwitz. 1925-30 dann Lehrerin an der Schule in Guben an der Neiße. Auf Vermittlung des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft im Reichskolonialbund und im Deutschen Frauenwerk reist sie am 15. Mai 1930 nach Ostafrika aus und wird Hauslehrerin bei dem deutschen Farmer Adolf Bundies in der Gegend von Moshi (Tanganyika-Gebiet), wo sie dessen vier, später fünf Kinder unterrichtete.

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Sieber, Dr. phil Adolf (1910 – 1966) und Lore (1910 – 1999), Lehrerehepaar

Er ist * 6. April 1910 in Lauffen a.Neckar als Sohn von Ernst Sieber und Pauline, geb. Mönch. Evangel. Abitur am Realgymnasium in Heilbronn 1929. Studium der Geschichte und der Neueren Sprachen an den Universitäten Tübingen und Leipzig. April 1934 erste Dienstprüfung für das höhere Lehramt. Anschließend Studienreferendar an der Oberrealschule Ludwigsburg. Promotion zum Dr. phil. an der Univ. Tübingen 1935 mit der Arbeit: „Das heutige Oberamt Besig-heim in den Zeiten des 30jährigen Krieges.“ Mai 1935 zweite Dienst-prüfung, damit Studienassessor. Sommer 1935: Volksschule in Lauffen a.N. Von Nov. 1935 bis Ende 1936 am privaten Landeserziehungsheim im Schloß Michelbach bei Schwäbisch-Hall. Anfang 1937 Fahrt nach China über Sibirien, vom 10.3. 1937 bis 1946 Studienassessor an der Deutschen Schule in Tsingtau, dortiger Schulleiter 1939 bis 1945. – Seine Verlobte, Lore Müller (*13.10.1910 in Tübingen) kam wenige Monate später, auch über Sibirien, nach Tsingtau. Heirat dort im Juli 1937.

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Voigt, Dr. phil Erich (1904 – ?) und Henriette, Lehrerehepaar

Er ist * 10.2.1904 Großschirna (Sachsen). Er absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Volksschullehrer durch den Besuch des Lehrerseminars in Nossen 1918-25. Dann 1925-30 Studium der Mathematik, Physik und Chemie an der TH Dresden und Univ. Leipzig. 1930-31 Studienreferendar und -assessor an der Oberreal-schule Leipzig. 1932 vorübergehend im Volksschuldienst. 1932-34 Assistent am Psychologischen Institut der TH Darmstadt bzw. am Pädagogium in Mainz. Ende 1932 promoviert er an der Universität Leipzig zum Dr. phil. mit einer Arbeit aus dem Gebiet der Psycho-logie: „Über den Aufbau von Bewegungsgestalten.“ 1934-35 Volksschuldienst in Ostrau (Sachsen). 1935 Heirat mit der Volksschulehrerin Henriette (gen. Henny) Rullmann. Beide gehen im Herbst 1935 an die Deutsche Schule Tsingtau und unterrichten dort bis 1939. Herr Voigt ist Schulleiter von 1936-39. Zwei Kinder in Tsingtau geboren: Dieter 29.6.1936, Gertrud 24.5.1939. Obwohl Herr Voigt von 1935-39 Standortführer der HJ war, wird wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ von Frau Voigt der Anstellungsvertrag nicht verlängert und die Voigts kehren nach Deutschland zurück, nachdem ein Versuch, an der Kaiser Wilhelm Schule in Shanghai unterzukommen, gescheitert war. Im 2. Weltkrieg wurde Herr Voigt zum Militärdienst eingezogen und schwer verwundet, so daß ein Bein amputiert werden mußte.

Werdermann, Dr. phil Johannes (1891 – 1969), Studienrat

Geboren in Friedersdorf bei Doberlug, Niederlausitz am 5.4.1891 als Sohn des Pfarrers Ferdinand Werdermann und Hedwig geb. Hecker. Abitur 1909 am Gymnasium in Züllichau (Neumark). Studium der Fächer Geschichte, Geographie und Evangel. Theologie an den Universitäten Halle, Kiel, Berlin und Greifswald. Teilnahme von Aug. 1914 bis Kriegsende als Kriegsfreiwilliger am 1. Weltkrieg, Offiziers-patent als Leutnant d.R. – Im März 1917 an der Univ. Greifswald das erste Staatsexamen für das Lehramt an höheren Schulen. Ab Januar 1919 Referendar in Cottbus und Senftenberg, Studienassessor-examen im September 1919. Seit 1.10.1920 Studienrat in Jüterbog, seit Aug. 1924 in Finsterwalde. Wegen Konflikt mit der obersten preußischen Schulbehörde bereits Aug. 1925 vorzeitige Pensionierung als Studienrat. Arbeitet an einer Dissertation und Promotion Ende 1927 im Fach Geschichte zum Dr.phil. an der Univ. Greifswald mit dem Thema: „Die Heeresreform unter Caprivi“. Im WS 1928/29 etwas Chinesisch gelernt am SOS in Berlin und geht dann 1929 nach Canton als Lehrer an die Deutsch-Chinesische Mittelschule, die von der Berliner Missionsgesellschaft unterhalten wird. Dort unterrichtet auch Berta Tintemann, die er viel später (1941) heiraten wird.

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Stielow, Minna (1886 – 1960), Hilfslehrerin

Lehrerin an der Deutschen Schule, Fach: Handarbeit 1927 bis Ende der 1930er Jahre

Frau Stielow, geb. Günther, * 22.2.1886 in Heppens bei Wilhelmshaven, + Wilhelmshaven 19.9.1960, wohnte seit 1906 in Tsingtau. In dem Jahr heiratete sie Otto Stielow, der bis 1914 Maschinist auf dem Geschwaderbegleitdampfer „Titania“ war.  Frau Stielow blieb 1914-20 in Tsingtau mit 2 Söhnen (Werner und Otto), während Herr Stielow in dieser Periode in Amerika war. Wie es zu diesem Aufenthalt in den USA kam ist nicht bekannt. 1920 ging die ganze Familie zurück nach Deutschland, dort wurde 1921 die Tochter Marielies geboren (+ 2009). 1923 Rückkehr nach Tsingtau, wo Herr Stielow bei verschiedenen Export- und Importfirmen arbeitete. Er starb 1937 in Tsingtau. Frau Minna Stielow unterhielt von 1934-43 eine Privatpension „German House“ in der Fushan Branch Road 10. Irgendwann vor 1949 kehrte sie nach Deutschland zurück.

Joerden, Dr. phil Otto (1890 – 1966), Studienassessor

* 16.12.1890 in Nienburg a.d.Weser, als Sohn des Rechnungsrates Otto Joerden und Marie, geb. Osmers. 1906-09 Besuch des Kaiser Wilhelm Gymnasiums in Hannover mit abschliessender Reifeprüfung. Studium der Germanistik und der Neueren Sprachen an den Univer-sitäten Tübingen und Göttingen, wo er 1914 zum Dr. phil. promo-vierte mit der Arbeit: „Das Verhältnis von Wort-, Satz- und Versakzent in Chaucers Canterbury Tales.“ Von Tübingen aus wanderte er 1910 zu Fuß über die Alpen nach Italien. Im August 1914 Kriegsfreiwilliger, aufgrund seiner Körperbehinderung als Sanitäter ausgebildet und bis zum Ende des Weltkrieges an der West- und Ostfront eingesetzt. Als Lehrer für Englisch, Französisch u. Deutsch war er von 1918 an in Kassel, Arolsen, Frankfurt a. M., Fulda, Hanau, Schmalkalden, Eschwege und Hersfeld tätig. 1927 meldete er sich zum Schuldienst in Tsingtau und fuhr mit der Eisenbahn via Sibirien dorthin, wo er am 22.12.1927 eintraf.

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Greve, Klaus (1888 – 1947) und Katharina (1890 – 1978), Lehrerehepaar

Er ist geboren 16.3.1888 in Holzbunge, Kr. Eckernförde (Schleswig-Holstein) als Sohn eines Landwirts. Evangel. Nach Absolvierung der Volksschule in Holzbunge Besuch des Lehrerseminars in Oldesloe und Eckernförde, Absolvierung des ersten Lehrerexamens 1908. 1908-10 Lehrer an einer Gutsschule in Steinhorst, Kr. Herzogtum Lauenburg, sie war einklassig, an der 8 Jahrgänge nebeneinander unterrichtet wurden. 1910-1911 Militärdienst in Altona. Dann Lehrer an einer vierklassigen Dorfschule in Rieseby (Angeln). Meldet sich zum Auslandsdienst und wird vom Auswärtigen Amt für den Schuldienst in China angenommen. Im Wintersemester 1912/13 Beginn des Studiums der chinesischen Sprache am SOS in Berlin, dann Ausfahrt nach Tientsin und Lehrer an der Deutsch-Chinesischen Mittelschule für Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften, aber nebenamtlich auch Unterricht an der deutschen Schule, zeitweise dort 9 Wochenstunden Mathematik und Naturwissenschaften. Bei Ausbruch des Krieges stellt er sich zum Militärdienst in Tsingtau.

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Poetter, Karl (? – 1919), Bauunternehmer

Karl Poetter had been called to Qingdao in 1900 by Hermann Bernick and had become co-proprietor of the underground building firm (Tiefbaufirma) “H. Bernick & Poetter”. His wife Elisabeth came to Qingdao in 1901 or 1902. After the firm had been divided in 1909, Poetter was the sole proprietor of his firm. During the period 1900 to 1914 he acquired quite a few parcels and had houses built on them. The couple Karl and Elisabeth Poetter had no children and lived in the Hamburger Road. When war started, the couple stayed in Qingdao and Karl participated in the defence efforts as member in the “Landsturm” (veteran reserve). Therefore he was not imprisoned by the Japanese after Nov. 7 th 1914. As late as January 31 st 1916 he was arrested and brought to Japan as POW, where he died in the camp Ninoshima on July 3 rd 1919.

Bernick, Gustav (1883 – 1933), Kaufmann

Younger brother of Hermann Bernick

Gustav Bernick, born in Dahlenwarsleben 1883, who already had stayed in Qingdao from 1902 to 1904/05 and had returned in 1907, also left Qingdao in 1909 and apparently went to Tianjin and then Manchuria, where he worked for the H.P. Newman company. When war started, Gustav went to Qingdao and participated in the defence during the siege. Therefore he was prisoner of war in Japan from November 1914 until 1920. After that he remained in Japan and worked in the firm Dobrovolsky in Kobe, but later returned to Harbin, where he was coproprietor of the Bernick & Münster company. He died through typhoid fever in Harbin on June 11 th 1933, only 50 years old. He left a widow and a young son.

Bernick, Hermann (1876 – 1939), Tiefbauunternehmer

Hermann Bernick was born 21.09.1876 in Dahlenwarsleben near Magdeburg and died 11.10.1939.

From his training he was a gardener. After having finished his training, he decided to emigrate to Australia, in order to try to make his luck there. By chance he saw an advertisement of the German navy, announcing, that on the troup transporter, bringing soldierts to Qingdao, there were still places free for persons, interested to get a free ride to East Asia. Bernick, who did not have much money, decided to make use of that chance. He was accepted and by this way he arrived in Qingdao in summer 1898. He got a job as assistant to the building architect (Regierungsbaumeister) Magens, who was the representative here of a German industrial syndicate. By order of the Qingdao government Magens built diverse elements of the necessary infrastructure: streets, canalisation, the Iltis barracks, he also started the long dam around the future Great Harbour. But later he gave that work to the firm F.H.Schmidt. Magens employed hundreds of Chinese workers and Bernick had the task to supervise their work and to pay their salaries, the latter was a complicated procedure because of the many coins (cash) the single worker received at the end of each day! Weiterlesen